Zu den wesentlichen Wertträgern, die recycelt werden, gehören auch Kupfer, Eisen/Stahl und Aluminium. Recyclinganlagen, wie die derzeit weltweit größte Anlage für LIB-Recycling, können bis zu 7.000 Tonnen pro Jahr behandeln. Kupfer, Aluminium und Kunststoff werden direkt aus der Demontage der LIB-Module gewonnen. Danach erfolgt die Zerlegung der Zellen, wodurch die sogenannte Schwarzmasse gefördert wird, aus der Kobalt, Nickel und Mangan zurückgewonnen werden. Lithium kann in einem Folgeprozess durch einen Lithiumverarbeiter zurückgewonnen werden, wobei dieses Verfahren aktuell sowohl noch einen hohen Aufwand als auch Kostenfaktor aufweist. Gehäuse und Elektronik werden in separaten Prozessen behandelt. Laut dem Fraunhofer-Institut ISI wird der Demontage-Ertrag auf 210 bis 240 Euro pro Tonne Batterie geschätzt, wobei die Hälfte davon auf das Aluminium entfällt, ein Viertel jeweils auf Stahl und Kupfer. Das eigentliche Recycling der Zellen ist komplexer, hierfür liegen laut Fraunhofer ISI noch keine Kostendaten vor.
„Das Ziel ist es, dass möglichst alle Bestandteile einer Batterie recycelt werden. Diese können wieder für den Bau neuer Batterien genutzt werden, um so die Ressourcen zu schützen“, so Christian Kürpick, Projektleiter RETRON bei REMONDIS. Obwohl das Akku-Recycling noch kostspielig und aufwendig ist, geben hier Markt, Politik und Gesellschaft immer neue Impulse und treiben die Entwicklung neuer Verfahren voran.
Wenn sich laut dem Fraunhofer ISI für die LIB hohe Sammelquoten und eine Rückgewinnung von 25 bis 30 Prozent des Lithiums aus Altbatterien gewährleisten lassen, könnte dies zehn bis 30 Prozent des jährlichen Bedarfs für die Produktion bis 2050 decken. Autohersteller könnten den Barwert der Batterie im Second Life im Anschaffungspreis miteinkalkulieren, was den Preis der Fahrzeuge weiter senken und eine erweiterte Nutzung von E-Autos fördern würde. Eins ist sicher: Logistik und Entsorgungswirtschaft sind an Bord und bereiten den Weg für ein holistisches, nachhaltiges Battery Life Cycle Management dank Akku-Recycling.